So schützen Geflügelhalter ihre Tiere vor Hitzestress

Warmes und trockenes Sommerwetter erfreut die meisten Menschen – in der Tierhaltung sind Trockenheit und Hitze jedoch eine Herausforderung. Bei Hähnchen und Puten gilt es vor allem, Hitzestress zu vermeiden.

Nicht nur den Menschen setzen hohe Außentemperaturen körperlich mitunter schwer zu. Sie haben auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und das Tierwohl von Geflügel – denn Hähnchen und Puten besitzen keine Schweißdrüsen und können ihre Körpertemperatur nicht über die Schweißabgabe regulieren. Hitzestress tritt bei Geflügel bereits bei Temperaturen von über 27°C auf und geht mit Verhaltensänderungen, Problemen des Atmungs- und Kreislaufsystems und einer verringerten Futter- und Wasseraufnahme einher. Um die Wärmebelastung für Geflügel besser einschätzen und beschreiben zu können, entwickelte der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine spezielle Messzahl, die sogenannte „Enthalpie“, die mithilfe der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit ermittelt wird. Geflügelhalter können sich hier über die tagesaktuellen Werte informieren.

Unsere Geflügelhalter setzen eine Vielzahl an Maßnahmen um, um dem Hitzestress effektiv entgegenzuwirken. Bereits bei der Ankündigung von ungewöhnlichen Hitzewellen werden zusätzliche Lüftungseinrichtungen wie Ventilatoren in die Ställe (Bild oben: Ventilator in der Putenhaltung/Foto: Susanne Gnauk / DGS Magazin) gestellt, die eine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten. Die Tiere reagieren empfindlich auf schnelle Temperaturschwankungen und Zugluft, deswegen kommen hier innovative Technologien und Computersysteme ins Spiel, die die Luftgeschwindigkeit langsam verändern und den Temperaturbedürfnissen der Tiere anpassen. Entscheidend für die Wirksamkeit der Maßnahmen, welche bei verschiedenen Stalltypen variieren, sind die Umspülung mit Frischluft und der Abtransport der Wärme in direkter Umgebung der Tiere. Zudem stellen die Halter sicher, dass Tag und Nacht ausreichend gekühltes Trinkwasser zur Verfügung steht. Damit der Kreislauf der Tiere nicht zusätzlich belastet wird, werden die Futterzeiten angepasst und auf kühlere Tageszeiten gelegt.

Nicht nur für die Tiere sind die Sommermonate eine Belastung – die Hitze ist auch für die Geflügelhalter eine zusätzliche Bürde. Aufpassen ist angesagt: Der tägliche Einsatz im Stall darf auch für sie persönlich nicht in Hitzestress münden.

 

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