Auf der Agrarministerkonferenz in Kiel haben sich der Bundeslandwirtschaftsminister wie auch Länderministerinnen und -minister gegenüber den demonstrierenden Landwirten dialogbereit gezeigt. Leider bisher ohne konkrete inhaltliche Zusagen. Auch für unsere Geflügelbetriebe geht die zunehmend existenzgefährdende Hängepartie weiter.
Im Hinblick auf die öffentliche Aufmerksamkeit für ihre Anliegen war die Agrarministerkonferenz (AMK) für die Geflügelwirtschaft ein voller Erfolg (Eindrücke von Putenhalterin Bettina Gräfin von Spee lesen Sie hier). In einem Video, das das Bundeslandwirtschaftsministerium in den Sozialen Medien geteilt hat, sprach Ressortchef Cem Özdemir davon, sich speziell beim Thema Regulierung der Putenfleischerzeugung um einen „fairen Ausgleich“ der Interessen von Tierschutz und Erzeugern zu bemühen.
Aber: „Unseren Betrieben wäre es lieber, sie müssten den Agrarministern nicht regelmäßig hinterherreisen und sie per Protest daran erinnern, dass sie endlich Planungs- und Investitionssicherheit brauchen“, sagt Wolfgang Schleicher, Geschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG).
Die deutsche Geflügelwirtschaft hat bereits zum Start der Agrarministerkonferenz ihre Kritik an der „teils widersprüchlichen“ Agrarpolitik zum Ausdruck gebracht, die das Höfesterben zu beschleunigen drohe. Weitere Kritikpunkte im Überblick:
Unterm Strich steht die Mahnung der Branche an die Adresse der Politik, nicht noch mehr Vertrauen von Bevölkerung und Agrarwirtschaft zu verspielen. Diese wichtige Botschaft hat auch nach dem Ende der jüngsten Konferenz nicht an Aktualität und Dringlichkeit verloren. Denn ohne die Akzeptanz und Nachfrage von Verbraucherinnen und Verbrauchern einerseits und das Mitwirken der Landwirte andererseits bedeutet die politisch gewünschte Weiterentwicklung des Tierhaltungsstandorts Deutschland nichts Anderes als das Ende der heimischen Produktion, mit verheerenden Folgen. Ripke: „Auf Importe zu setzen und dabei wissentlich heimische Lebensmittelhygiene-, Tierwohl- und Nachhaltigkeitsstandards aufzugeben, ist ein Skandal.“