„Transparenz Fehlanzeige: So antworten Gastronomen auf die Frage nach der Fleischherkunft“

Aktionstour-Besucher berichten: Auch auf Nachfrage nur wenig Infos im Restaurant

Im Rahmen der Aktionstour „Eine Frage der Herkunft“ haben wir die Bevölkerung gebeten, sich in Restaurants nach der Herkunft des Fleisches auf der Speisekarte zu erkundigen und uns die Antworten der Gastronomen mitzuteilen. Die Ergebnisse sind teils ernüchternd – und machen deutlich, wie dringend es eine Herkunftskennzeichnung für Geflügel braucht.

In insgesamt 17 Städten im gesamten Bundesgebiet hat die ZDG-Aktionstour „Eine Frage der Herkunft“ im Sommer 2022 Halt gemacht (hier geht es zu den schönsten Impressionen). Dabei haben fast 600 interessierte Besucherinnen und Besucher der Info-Stände im Rahmen eines Gewinnspiels ihre Gastronomen nach der Herkunft des verwendeten Geflügelfleisches befragt und uns die Ergebnisse anschließend online zukommen lassen. Die Reaktionen der Ansprechpartner in Restaurants und Kantinen offenbaren bemerkenswerte Unwissenheit beim Personal – und mangelndes Vertrauen bis hin zu Unverständnis bei den Gästen.

Regionalität: Eine Frage der Definition?

Vertraut man den Angaben der Gastronomen, beziehen mehr als 30% von ihnen das Fleisch aus der Region, ein Drittel davon sogar von Biohöfen. Offen bleibt allerdings die Definition von „Regionalität“. Ist damit der örtlich ansässige Landwirt oder doch der Großhandel in der nächsten Stadt gemeint? Und wenn Regionalität auch den lokalen Handel beinhaltet, ist dann ersichtlich, woher dieser das Fleisch bezieht? Es zeigt sich: Der Begriff „Regionalität“ lässt großen Interpretationsspielraum.

Ebenfalls erstaunlich ist die hohe Anzahl an Gastronomen, die keinerlei Auskunft über die Herkunft der Fleischwaren geben konnten oder wollten (5% Antworten) oder aber ihre Ware vom Großmarkt beziehen – ohne zu wissen, woher letzterer wiederum seine Fleischprodukte bezieht (14% Antworten).

Verbindliche Herkunftskennzeichnung längst überfällig

Verständlicherweise zeigen sich viele Konsumenten entsetzt über das Ausmaß von Unwissen und/oder Intransparenz. Für einige von ihnen ist dies sogar ein Grund, bestimmte Restaurants in Zukunft nicht mehr zu besuchen. Gastronomen, die die Herkunft ihrer Fleischprodukte bereits auf der Speisekarte kennzeichnen, werden in den Antworten der Konsumenten hingegen positiv hervorgehoben. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, dass die Ampel-Regierung sich nach der Haltungskennzeichnung für Fleisch schleunigst auch dem Thema Herkunftskennzeichnung zuwendet – so, wie sie es im Koalitionsvertrag angekündigt hat.

In unserer Slide-Show haben wir die prägnantesten Antworten der Gastronomen auf die Frage der Herkunft zusammengefasst:

Antworten zur Herkunftskennzeichnung

Laut, bunt, dialogbereit: Die Geflügelwirtschaft auf der AMK

Laut, bunt, dialogbereit: Die Geflügelwirtschaft auf der AMK

Deutsche Geflügelhalter zeigten Flagge bei Demonstrationen am Rande der Agrarministerkonferenz in Kiel
Pflanzliche und tierische Proteine sind nicht einfach austauschbar!

Pflanzliche und tierische Proteine sind nicht einfach austauschbar!

Einzelne Politiker rufen die "Protein-Revolution" aus - und verkennen die einzigartigen Eigenschaften tierischen Proteins sowie die Realitäten in der Beschaffung vermeintlicher Alternativen
Politisches Frühstück: Dialog für den Umbau der Nutztierhaltung

Politisches Frühstück: Dialog für den Umbau der Nutztierhaltung

Konstruktiver Austausch zu den geplanten Putenmast-Standards und anderen drängenden Themen
Weitere Inhalte entdecken
Mehr
Anzeigen
Datenschutzeinstellungen Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Datenschutzeinstellungen