Die Puten-Pläne des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) gehen zulasten des Tierwohls und gefährden die Existenz hunderter heimischer Betriebe
Offiziell soll es lediglich eine „Diskussionsgrundlage“ sein – doch für die heimische Putenwirtschaft liest es sich wie eine Drohung: Das Eckpunktepapier des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) zu der geplanten Aufnahme von Puten-Haltungsstandards in die Nutztierhaltungsverordnung hat die Betriebe aufgeschreckt.
Warum? Weil die Branche bereits seit mehr als 10 Jahren freiwillig nach Standards produziert, die in Europa zu den höchsten zählen: den sogenannten „Bundeseinheitlichen Eckwerten“ . Zusätzlich sind die Anforderungen der privatwirtschaftlichen Initiative Tierwohl (ITW) nochmals höher. Die deutschen Putenmäster stehen zu diesen Tierwohl-Standards – aber sie bedeuten schon jetzt massive Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Produzenten. Werden die Anforderungen des BMEL – ohne jede wissenschaftliche oder praktische Grundlage – eins zu eins umgesetzt, drohen unseren Betrieben pro Mastdurchgang horrende Verluste, die kein Unternehmen lange durchhalten kann.