Die EU hat für Geflügel die höchsten Erzeugungsstandards der Welt. Das gilt sowohl für den Bereich Tierwohl als auch den Verbraucher- und Umweltschutz. Innerhalb der EU setzt sich Deutschland im direkten Ländervergleich an die Spitze, wie eine Studie des Handelsblatt Research Institutes zeigt.
Maßstäbe gesetzt
Tatsächlich geht unser nationales Recht noch weit über die bereits hohen EU-Standards hinaus. Dies ist ansonsten nur in den deutlich kleineren Erzeugerländern Österreich und Schweden der Fall. Deutschland ist aktuell mit knapp 1,8 Mio. Tonnen Geflügelfleisch (Bruttoeigenerzeugung) das viertgrößte Erzeugerland von Geflügelfleisch in der EU.
In EU-Staaten wie Spanien oder Frankreich entsprechen die Regelungen zu den Erzeugungsstandards bei Geflügel den EU-Vorgaben, übertreffen sie jedoch nicht wie Deutschland. Ein Beispiel hierfür ist die Vergabe von Antibiotika: Sie sind in der EU als Wachstumsbeschleuniger verboten. Eine gesetzliche Meldepflicht für Antibiotika-Verschreibungen wie in Deutschland existiert in Frankreich, Spanien und den Niederlanden nicht.
Große internationale Erzeugerländer wie die USA, Russland und Brasilien variieren in ihren Standards stark, liegen aber insgesamt unter denen der EU. Japan, China und Indien regulieren ihre Geflügelhaltung kaum.
Eine Besonderheit sind die Regelungen zur Putenhaltung: Aufgrund fehlender EU-Standards gibt es weltweit große Unterschiede in diesem Bereich. Deutschland positioniert sich mit der freiwilligen Selbstverpflichtung der Branche – den sogenannten Puten-Eckwerten – somit als internationaler Vorreiter.