Es gibt drei Ausbildungswege, die den Nachwuchs zu verantwortungsbewussten Haltern qualifizieren. Hinzu kommt der Sachkundenachweis für alle Halter.
1. Ausbildung zum Tierwirt
Es beginnt mit der Ausbildung zum Tierwirt. Sie dauert drei Jahre. Im ersten Berufsgrundschuljahr legen die Auszubildenden ihre inhaltlichen Schwerpunkte in den Agrarwissenschaften und arbeiten begleitend einen Tag pro Woche in einem Geflügelbetrieb. Das Ziel: Theoretisches Wissen aufbauen und mit praktischen Erfahrungen verknüpfen.
Das zweite und dritte Ausbildungsjahr verbringen die Lehrlinge bei qualifizierten Geflügelwirtschaftsmeistern. Dabei ist es üblich, dass Lehrlinge häufiger den Betrieb wechseln, um so Einblicke in unterschiedliche Facetten der Geflügelproduktion zu erlangen.
2. Weiterbildung zum Tierwirtschaftsmeister
Wer bereits eine Ausbildung zum Tierwirt absolviert hat, kann sich zum Tierwirtschaftsmeister weiterbilden.
Neben praktischen und theoretischen Inhalten rund um die Geflügelzucht und -haltung stehen hier kaufmännische, rechtliche und berufspädagogische Inhalte im Mittelpunkt. So erlangen die Auszubildenden wertvolle Kompetenzen für die spätere Betriebsführung.
3. Agrarwissenschaftliches Studium und Trainee-Programm
Geflügelzucht und -haltung kann man studieren: Zum Beispiel als Studium der Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Nutztierwissenschaften. Absolventen dieses Studienganges können anschließend in die Forschung gehen, um Lebensmittel zu verbessern – für sorgfältig eingesetzte Ressourcen, mehr Tierwohl und ein besseres Klima. Neben einem Einstieg in die landwirtschaftliche Erzeugung bieten sich Studierenden auch Arbeitsmöglichkeiten im wissenschaftlichen oder behördlich-administrativen Bereich.
Mit einem Trainee-Programm hat die Geflügelwirtschaft einen weiteren innovativen Ausbildungsweg für junge Hochschulabsolventen geschaffen. Die Trainees bekommen Einblicke in alle Stufen der Geflügelfleischerzeugung – von der Züchtung über die Brütereien bis hin zum Marketing. Neben dem theoretischen Teil des Programms sammeln die Trainees im Praxisteil bereits erste Management-Erfahrung für eine mögliche Führungsposition.
Sachkundebescheinigung sichert Qualifikation
Wie handeln Halter verantwortungsvoll? Wie gehen sie sorgsam mit Tieren um? Wie kann auch das Ende tierwohlgerecht geschehen? Antworten hierauf gibt der Sachkundenachweis, der vom Tierschutzgesetz für alle Halter vorgeschrieben ist.
Auf dem Lehrplan stehen die Anatomie, das Verhalten und die Fütterung eines Geflügels. Außerdem erfahren die Teilnehmenden, wie sie Krankheiten vorbeugen und im Krankheitsfall richtig reagieren.