Kann es gelingen, gleichzeitig gesund und klimafreundlich zu essen? Die Antwort ist Ja! Zu diesem Ergebnis kamen renommierte Forscher, die den Einfluss verschiedener Lebensmittel auf Gesundheit von Menschen und Klimaschutz untersucht haben. Unter den betrachteten Fleischsorten weist Hähnchen beachtliche Effekte auf.
In der Studie „PNAS Multiple health and environmental impacts of food“ untersuchten Wissenschaftler der Oxford University, der University of Minnesota und der University of California, wie sich der Verzehr einer zusätzlichen Portion eines bestimmten Lebensmittels pro Tag auf die Gesundheit des Menschen und gleichzeitig auf die Umwelt auswirkt – und wie Umwelt- und gesundheitliche Effekte miteinander korrelieren.
Dazu nahmen sie 15 verschiedene Lebensmittel bzw. Lebensmitteltypen unter die Lupe: Hähnchen, Milchprodukte, Eier, Fisch, Obst, Hülsenfrüchte, Gemüse, Nüsse, Olivenöl, Kartoffeln, verarbeitetes und unverarbeitetes Rotfleisch, raffiniertes Getreide und Vollkorngetreide, und mit Zucker gesüßte Getränke.
Sie betrachteten, wie der Konsum dieser Lebensmittel sich jeweils auf die Wahrscheinlichkeit des Eintritts fünf ausgewählter Gesundheitsrisiken (koronare Herzerkrankungen, Darmkrebs, Diabetes, Schlaganfälle, Sterblichkeit insgesamt) und auf fünf Aspekte von Umweltbelastung auswirkt (hoher Wasserverbrauch, Versauerung, überhöhter Nährstoffeintrag in Gewässern, Landnutzung, Treibhausgas-Ausstoß). Dabei weisen sie darauf hin, dass diese Untersuchung nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Auswirkungen von Ernährung auf Gesundheit und Umwelt abbilden kann und hier speziell westlich geprägte Ernährungsweisen im Fokus standen.
Dennoch liefert die Studie interessante Erkenntnisse:
Fazit
Was schließen die Forscher aus ihren Ergebnissen? Zum einen: Lebensmittel und Ernährungsweisen, die Gesundheitsrisiken signifikant reduzieren, helfen automatisch dabei, internationale Nachhaltigkeits- bzw. Klimaziele zu erreichen – weil es sich hier tendenziell um wenig verarbeitete Lebensmittel handelt, deren Produktion vergleichsweise wenig negative Umweltauswirkungen hat.
Zum anderen: Auch Lebensmittel, die bei Umweltauswirkungen „nur“ mittelgut abschneiden und/oder bei deren verstärktem Verzehr keine signifikanten gesundheitlichen Auswirkungen zu verzeichnen waren (hierzu zählen die Forscher Milchprodukte, Eier und Hähnchen), könnten „dazu beitragen, internationale gesundheits- oder umweltorientierte Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, schreiben die Forscher. Und zwar dann, „wenn sie verwendet werden, um Lebensmittel zu ersetzen, die weniger gesund sind oder hohe Umweltauswirkungen haben“.
Hierzu kommentiert ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke: „Der überwältigende Teil der Bevölkerung will und wird auch in Zukunft Fleisch essen. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Wählen die Menschen vermehrt Hähnchenfleisch statt schädlicheren Alternativen, können sie damit sowohl für die Umwelt als auch für ihre Gesundheit Gutes tun.“