Staatliches Tierwohlkennzeichen

Tierwohl verpflichtend machen

Freiwillige, privatwirtschaftliche Tierwohlprogramme wie die Initiative Tierwohl Geflügel sind ein guter Ansatz für mehr Tierwohl. Die Geflügelfleischwirtschaft war von Anfang an mit dabei. Inzwischen wachsen mehr als 80 Prozent unserer Tiere unter Bedingungen deutlich über den ohnehin schon hohen Standards in Deutschland auf. Wir unterstützen den Trend zu weiteren Verbesserungen beim Tierwohl. Wir machen uns dafür stark, ein staatlich verpflichtendes Tierwohlkennzeichen einzuführen – um noch mehr Transparenz und Klarheit für Verbraucher zu schaffen.

Von Anfang an mit dabei

Seit 2015 gibt es die Initiative Tierwohl Geflügel. Unter deren Dach werden Kriterien in der Geflügelhaltung umgesetzt, die über den ohnehin schon hohen gesetzlichen Vorgaben in Deutschland liegen. Die Zahl der Partner-Betriebe ist stetig gewachsen. Inzwischen nehmen über 80 Prozent der deutschen Hähnchen- und Putenhalter an der Tierwohl-Initiative teil.

Sichtbar für die Verbraucher wird das in den allermeisten Supermärkten durch das Zeichen der Initiative Tierwohl und eine zusätzlich freiwillige Kennzeichnung mit der Haltungsform-Stufe 2 – diese steht für Stallhaltung Plus und garantiert die noch tierwohlgerechteren Kriterien der Initiative Tierwohl.

Im März 2021 ist nochmals frischer Wind in die Tierwohlfrage gekommen: Die führenden Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels und der Deutsche Tierschutzbund haben weitere Fortschritte vereinbart. Die Initiative Tierwohl begrüßt diesen Weg. Der Anteil der Geflügelfleischprodukte der Haltungsform-Stufen 3 und 4 in den Supermärkten soll sich in den nächsten zwei Jahren verdoppeln und bis Ende des Jahres 2026 auf 20 Prozent oder mehr ansteigen.

Die Fortschritte im freiwilligen privatwirtschaftlichen Bereich sind gut und wichtig. Als deutsche Geflügelwirtschaft unterstützen wir besonders den Ansatz der sogenannten Borchert-Kommission, die im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ein Stufenkonzept für den tierwohlgerechten Umbau der Nutztierhaltung bis 2040 erarbeitet hat – Kernbestandteile sind ein staatliches Tierwohlkennzeichen und eine Tierwohlprämie zur Finanzierung der zukunftsweisenden Tierhaltung.

Das staatliche Tierwohlkennzeichen soll sich an den Haltungsform-Stufen des Lebensmitteleinzelhandels orientieren, nach einer Übergangszeit dann allerdings nicht mehr freiwillig, sondern verpflichtend sein. Im gesamten Fleischerzeugungssektor kann so ein hinreichendes Niveau beim Tierwohl erreicht werden.

Die richtungsweisenden politischen Beschlüsse werden wahrscheinlich erst nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 getroffen – und erst dann sollen die ersten Umsetzungsmaßnahmen starten. Das Ziel: eine verpflichtende Tierwohlkennzeichnung ab dem Jahr 2025.

Mit unserer Unterstützung für ein staatliches Tierwohlkennzeichen wissen wir die Mehrheit der Menschen in Deutschland auf unserer Seite: In unserem Geflügelreferendum – eine Repräsentativbefragung von 10.000 Bürgern im Frühjahr 2021 – stimmen 78 Prozent für das Kennzeichen.

Ist eine vegane Ernährung wirklich gesünder?

Ist eine vegane Ernährung wirklich gesünder?

Vegane Lebensmittel gelten als gesund und nachhaltig. Wir sehen genauer hin.
Tierwohl-Cent: Juristisch kaum durchführbar

Tierwohl-Cent: Juristisch kaum durchführbar

Die Bauerndemonstrationen mit Zehntausenden von Landwirten haben eine Diskussion über die Agrarpolitik ausgelöst. Um was es geht.
„Endlich: Cem Özdemir will einen Putenbetrieb besichtigen!“

„Endlich: Cem Özdemir will einen Putenbetrieb besichtigen!“

Auf der Agrarministerkonferenz in Kiel hat die deutsche Putenwirtschaft ihren Sorgen um die Zukunft der heimischen Produktion Ausdruck verliehen. Putenhalterin Gräfin von Spee berichtet im Interview von der Stimmung vor Ort.
Weitere Inhalte entdecken
Mehr
Anzeigen
Datenschutzeinstellungen Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Datenschutzeinstellungen