News-Picker

Neues aus der Geflügelfleischwirtschaft September 2023
News-Picker
Fördermittel-Kürzungen für die Forschung: Ein Schlag ins Gesicht der Nutztierhaltung!

Fördermittel-Kürzungen für die Forschung: Ein Schlag ins Gesicht der Nutztierhaltung!

Die essenzielle Rolle von Forschung in der Landwirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) kürzlich in einem Interview (Paywall) am Beispiel dies Ökolandbaus unterstrichen: Letzterer muss, das weiß auch der Minister, produktiver werden, wenn er eine nennenswerte Rolle bei der Ernährung der Bevölkerung spielen soll. „Deshalb Forschung“, so Özdemir: Von ihr würden sowohl „Bios“ als auch „Konventionelle“ profitieren.

Leider ließ er unerwähnt: Tatsächlich hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gerade den Rotstift ausgerechnet beim Thema Forschung und Innovation angesetzt. Beim sogenannten Bundesprogramm Nutztierhaltung soll schon ab diesem Jahr massiv gekürzt werden, ab 2027 gibt es Förderungen nur noch nach „Haushaltslage“. Betroffen sind etliche wissenschaftliche Projekte, die sich mit der landwirtschaftlichen Tierhaltung unter den Aspekten Nachhaltigkeit, Tierwohl und Gesundheit beschäftigen – auch in der Geflügelhaltung. Ein verheerendes Signal eines Bundeslandwirtschaftsministeriums, das sich die Weiterentwicklung des Nutztierstandortes Deutschland als eines seiner wichtigsten und ambitioniertesten Projekte auf die Fahnen geschrieben hat.

Seit es die Nutztierhaltung gibt, entwickelt sie sich weiter – übrigens auch ohne, dass dies von „oben“, also von der Politik, verordnet werden müsste. Häufig sind es die Betriebe selbst, die an Verbesserungen arbeiten und Neuerungen vor Ort direkt erproben und implementieren, wenn sie sich in punkto Qualität, Wirtschaftlichkeit, Tierwohl und Nachhaltigkeit bewähren. Doch eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung, Evaluierung und Erforschung ist als Basis dafür unabdingbar.

In dieser Ausgabe unseres News-Pickers zeigen wir auf, welche Fortschritte in der Geflügelhaltung auf Forschungsprojekte im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung zurückgehen – und warum die geplanten Kürzungen einen herben Rückschlag nicht nur für die Wissenschaft, sondern den kompletten landwirtschaftlichen Sektor bedeuten. Äußerst wichtig sind für uns beispielsweise die vom BMEL geförderten Modell- und Demonstrationsvorhaben. Durch die Kürzungen kommt nun unter anderem die von uns für einen Zukunftsstall im Masthühnerbereich beantragte Förderung nicht zustande. Wir glauben, dass die Forschung dabei aber wichtige Erkenntnisse für die Zukunft gewinnen würde.

Wir appellieren an die Verantwortlichen in der Bundespolitik: Bekennen Sie sich zu Forschung und Innovation am Nutztierstandort Deutschland, nehmen Sie die Kürzungen zurück!

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Ihr Friedrich-Otto Ripke

Im Fokus: Nutztier-Forschung vor dem Aus?

Wissenschaft und Landwirte fordern: Forschung sichern, Innovation fördern!

Wissenschaft und Landwirte fordern: Forschung sichern, Innovation fördern!

Das Bundesprogramm Nutztierhaltung ist ein zentrales Element der Nutztierstrategie. Die Bundesregierung will damit den Weg für eine zukunftsfähige und nachhaltige Nutztierhaltung bereiten. Oder doch nicht? Denn die Mittel des Förderprogramms sollen massiv gekürzt werden. Aus Sicht der Geflügelwirtschaft und weiterer Akteure ist das angesichts der Herausforderungen, vor denen der Agrarsektor steht, unbegreiflich.

Das Ziel der Nutztierstrategie der Bundesregierung ist es, dass durch konsequente Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen „das Tierwohl verbessert, Umweltwirkungen vermindert und gleichzeitig den landwirtschaftlichen Betrieben zukunftsfähige und in der Praxis umsetzbare Verfahrensweisen an die Hand gegeben werden“.

Das Bundesprogramm Nutztierhaltung (BUNTH) soll dazu beitragen, indem es Forschung und Innovation fördert. Umgesetzt wird es von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträgerin. Doch das Bundeslandwirtschaftsministerium will die Mittel für das Bundesprogramm drastisch kürzen: Von 30,5 Millionen Euro im Jahr 2023 auf rund 24 Millionen Euro im Jahr 2024. Ab 2027 soll die Förderung Berichten zufolge von der Haushaltslage abhängig gemacht werden. Ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministerium wurde mit der Aussage zitiert, dass „vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage und der Vorgaben des Bundesfinanzministeriums in allen Bereichen Einsparmöglichkeiten hätten geprüft werden müssen“.

Erste Forschungsprojekte liegen auf Eis

Die Ankündigungen bedeuten, dass zwar laufende Maßnahmen fortgesetzt, aber keine neuen im bisherigen Umfang angestoßen werden könnten. Unmittelbar davon betroffen sind zahlreiche Forschungsprojekte im Bereich Tierhaltung (Beispiele aus der Geflügelwissenschaft lesen Sie im nächsten Artikel). Aus der Landwirtschaft ist bereits zu hören, dass Forschungsprojekte, die über die BLE in diesem Förderprogramm eingereicht wurden, aktuell nicht weiterbearbeitet würden. CDU/CSU-Agrarsprecher Albert Stegemann sieht die geplanten Mittelkürzungen top agrar zufolge als Beleg dafür, dass Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir es mit dem Tierwohl-Umbau womöglich doch nicht so ernst meint.

Der Bundesverband Rind und Schwein (BRS), die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde e.V. (DGfZ) sowie der Förderverein Bioökonomieforschung e.V. (FBF) gehen angesichts dieser Aussichten in die Offensive. „Die Streichung dieses bedeutenden Förderprogramms würde nicht nur einen herben Rückschlag für die wissenschaftlichen Einrichtungen bedeuten, sondern auch negative Konsequenzen für den landwirtschaftlichen Sektor, alle Tierhaltungsbetriebe und damit letztlich auch das gesamte Agribusiness haben“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Denn der gesellschaftlich gewünschte Umbau der Nutztierhaltung kann – trotz des großen Einsatzes im Zusammenspiel von Wissenschaft, Fachverbänden und landwirtschaftlichen Betrieben – ohne Unterstützung des Bundes schlicht nicht realisiert werden.

 Agrarwissenschaften vor historischen Herausforderungen

Diese Unterstützung ist mehr denn je vonnöten, weil die Agrarwissenschaften angesichts eines steigenden Nahrungsmittelbedarfs bei abnehmenden Ressourcen und zunehmendem Extremwetter vor neuen Herausforderungen stehen: Es braucht wissenschaftliche Erkenntnisse und Antworten zur Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit, der Schonung nicht erneuerbarer Ressourcen, zur Einsparung mineralischer Düngemittel oder zur Förderung der Biodiversität im ländlichen Raum – aber eben auch zum Thema Tierhaltung: Denn trotz politischer Empfehlungen für eine stärker pflanzenbasierte Ernährung ist – auch aus Sicht der Geflügelwirtschaft – eine ausgewogene Mischkost inklusive Fleisch erforderlich, um die Nährstoffversorgung der Weltbevölkerung zu sichern und die Kreislaufwirtschaft aus tierischem und pflanzlichem Erzeugungsweg in Balance zu halten.

„Die jahrzehntelange enge Zusammenarbeit und Kooperation von Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis ist die Basis dafür, dass Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Tierwohl-, Umwelt- und Klimastandards zählt. Gleichzeitig gehört Deutschland mit zu den Ländern, die am effektivsten und nachhaltigsten Grundnahrungsmittel erzeugen“, so die Vertreter von BRS, FBF und DGfZ weiter. Sie appellieren an die Verantwortlichen, die Forschung in Deutschland zu sichern und Innovationen weiter zu fördern.

 Wer sich dem Appell anschließen will, kann dies durch Mitzeichnung auf der Website des BRS tun.

Wegbereiter vieler Fortschritte: Das BUNTH in der Geflügelwissenschaft

Wegbereiter vieler Fortschritte: Das BUNTH in der Geflügelwissenschaft

Die Unterstützung durch das Bundesprogramm Nutztierhaltung (BUNTH) hat auch in der Geflügelhaltung, in Zusammenarbeit von Forschung und Praxis, viel Gutes bewirkt. Vertreter der deutschen Geflügelwissenschaft mahnen: Der weitgehende Wegfall der Förderung hätte weitreichende Folgen weit über den Nutztierstandort Deutschland hinaus.

Ob im Bereich der Haltungssysteme, beim Thema „Ställe der Zukunft“, bei Fragestellungen rund um Tiergesundheit und Tierzucht: Das Bundesprogramm Nutztierhaltung hat in der Vergangenheit eine Vielzahl an Studien gefördert, zudem Modell- und Demonstrationsvorhaben und das sogenannte „Netzwerk Fokus Tierwohl“ eingerichtet. All dies habe „den Kenntnisstand zu einer tiergerechten und umweltschonenden Tierhaltung maßgeblich erweitert“, heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Vereinigung für Geflügelwissenschaft e.V.

Sie ist die deutsche Ländergruppe der World’s Poultry Science Association (WPSA) und hat die Förderung der Geflügelwissenschaft auf allen Gebieten sowie die Unterstützung von Nachwuchskräften zum Ziel. Ganz konkret richtet sie Veranstaltungen zur Erweiterung und Weitergabe von wissenschaftlichen Erkenntnissen und zum Austausch praktischer Erfahrungen aus.

 Was wird aus eingereichten Projektskizzen?

Die BUNTH-Förderung habe an den wenigen deutschen Forschungseinrichtungen für Geflügel bereits grundlegende Prozesse begleitet, so die Interessenvertretung der deutschen Geflügelwissenschaft – darunter den Verzicht auf das Kupieren der Schnäbel oder die Minimierung des Antibiotikaeinsatzes, die beide heute Standard in der landwirtschaftlichen Praxis seien.

Wie soll es angesichts der geplanten Kürzungen weitergehen? Wissenschaftliche Forschungseinrichtungen hätten bereits Projektskizzen zu offenen Fragen einer zukunftsorientierten Nutztierhaltung entworfen und zur Förderung eingereicht, da die komplexen Fragestellungen in der Regel aus Eigenmitteln nicht finanzierbar sind. Sollte die Förderung derartiger Projekte künftig nicht mehr vorgesehen sein, werde „die Fortführung einer unabhängigen und ergebnisoffenen Forschung für eine nachhaltige und von einer breiten gesellschaftlichen Basis getragenen zukunftsorientierten Nutztierhaltung aktiv verhindert“, mahnt die Vereinigung.

 „Dubliner Deklaration“ auch von deutscher Geflügelwissenschaft unterzeichnet

Wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der deutschen, aber auch der europäischen Nutztierhaltung drohten so unerkannt zu bleiben, selbst erarbeitetes Wissen würde dann nicht mehr verwertet werden können. Weil der Forschungs- und Innovationsstandard Deutschland auch global einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Tierhaltung und Fleischproduktion leistet, hat sich die deutsche Vereinigung für Geflügelwissenschaft auch der sogenannten „Dubliner Deklaration zur gesellschaftlichen Rolle der Nutztierhaltung“ angeschlossen. Darin betonen mehr als 650 Wissenschaftler die essenzielle Rolle der Nutztierhaltung zur Aufrechterhaltung eines Kreislaufs von Materialien in der Landwirtschaft und fordern, dass sie auf Grundlage höchster wissenschaftlicher Standards weiterentwickelt wird.

Der eindringliche Appell der heimischen Geflügelwissenschaft an das heimische Landwirtschaftsministerium lautet: „das Bundesprogramm Nutztierhaltung mindestens im bisherigen Umfang fortzuführen und damit die Zukunft der deutschen Nutztierhaltung aktiv und wissenschaftlich fundiert mitzugestalten“.

Aus der Wissenschaft

Studie beweist: Fleischesser leben länger!
Studie beweist: Fleischesser leben länger!

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Lebenserwartung, und wenn ja: Wie sieht dieser aus? Dieser Frage hat sich ein internationales Forscherteam angenommen – und brachte spannende Erkenntnisse zutage.

Häufig ist es die vegetarische Ernährungsweise, der „lebensverlängernde“ Effekte zugeschrieben werden. Forscherinnen und Forscher, unter anderem von Universitäten in Australien, Polen und der Schweiz, haben jedoch beobachtet: Wissenschaftliche Erkenntnisse, die diese These stützen, basieren häufig nicht auf repräsentativen Daten. Außerdem, so ihre Vermutung, werde hier womöglich der Einfluss weiterer Faktoren, wie der allgemeine Lebensstil, unterschätzt.

In ihrer Studie, deren Ergebnisse im vergangenen Jahr im „International Journal of General Medicine“ veröffentlicht wurden, haben die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Lebenserwartung auf Basis von öffentlich zugänglichen Daten der Vereinten Nationen und ihrer angeschlossenen Organisationen für 175 Länder beziehungsweise Regionen untersucht.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

·       Fleischkonsum und Lebenserwartung sind „positiv korreliert“ – der Genuss von Fleisch erhöht also die Lebenserwartung. Zudem senkt er die Kindersterblichkeit.

·       Der ebenfalls untersuchte Konsum von pflanzlichen Kohlenhydraten hingegen zeigte in der Untersuchung eine „schwache und negative Korrelation mit der Lebenserwartung“.

·       Der positive Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Lebenserwartung blieb bestehen, wenn weitere mögliche Einflussfaktoren auf die Lebenserwartung – die Kalorienzufuhr, die Urbanisierung in den betrachteten Regionen, etwaiges vorhandenes Übergewicht, der Bildungsstatus und der (zusätzliche) Konsum von pflanzlichen Kohlenhydraten – statistisch herausgerechnet wurden.

Wie sind diese Ergebnisse zu erklären?

Fleisch ist den Forschern zufolge gegenüber pflanzlicher Ernährung im Vorteil, weil es Proteine mit allen essenziellen Aminosäuren und Mineralien enthalte, außerdem reich an Vitaminen – insbesondere Vitamin B12 – sei. „In einfachen Worten: Ein ‚menschliches Tier‘ führt sich durch den Konsum eines anderen Tieres praktisch alle Bestandteile seines eigenen Körpers zu“, so die Autoren der Studie. Fleisch spiele insofern „nicht nur eine bedeutende Rolle für Gesundheit, Entwicklung und Wachstum, sondern seit etwa 2,6 Millionen Jahren auch eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Menschen und seiner Vorfahren“.

Zwar könne mit neuen Technologien Fleisch auch künstlich hergestellt werden. Aus Sicht des Forscherteams entkräftet das aber nicht die Vorteile des Verzehrs von Fleisch, im Gegenteil: Es stütze vielmehr die Auffassung, dass Fleischbestandteile für eine gute menschliche Ernährung notwendig seien.

Die Forscher kommen zu dem Schluss: „Wenn der Fleischverzehr nicht in die Ernährungswissenschaft einbezogen wird, wenn es um die Vorhersage der menschlichen Lebenserwartung geht, könnten die Ergebnisse fehlerhaft ausfallen.“

Der Gegencheck

Die Mär von der Öko-Revolution

These: „Die Landwirtschaft stellt im großen Stil auf Bio-Produktion um.“

 

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) würde die oben genannte, fiktive Schlagzeile sicher nur zu gerne lesen. Schließlich ist der Ausbau der ökologischen Produktion auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland bis zum Jahr 2030 als Ziel im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien aufgeführt.

 

In der Realität sieht die Sache anders aus: Tatsächlich lag Deutschland Ende 2022 erst bei rund elf Prozent. Um das 30-Prozent-Ziel zu erreichen, müsste die ökologisch bewirtschaftete Fläche pro Jahr nach Berechnungen des Thünen-Instituts (vom Jahr 2022 ausgehend) um mindestens 12 Prozent wachsen. Auf Basis der jüngeren Vergangenheit realistisch – und bereits recht optimistisch geschätzt – wären um die 7 Prozent Wachstum pro Jahr.

 

Einem „Öko-Boom“, wie er der Bundesregierung vorschwebt, stehen mehrere gewaltige Hemmnisse entgegen. Die ökologische Landwirtschaft ist pro Fläche deutlich weniger produktiv als die konventionelle Erzeugung – Schätzungen gehen von bis zur Hälfte weniger Ertrag aus. Wo soll die zusätzliche Fläche herkommen, die es bräuchte, um die gleiche Ernte zu erzeugen?

 

Was noch schwerer wiegt: Die überwältigende Mehrheit der Landwirtinnen und Landwirte zieht bei der politisch gewünschten Weiterentwicklung des Tierhaltungsstandorts Deutschland nicht mit. Aus gutem Grund, wie Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) schon im vergangenen Jahr auf den Punkt brachte: Die Unsicherheiten seien ihnen einfach zu groß.

 

Gleichzeitig sehen die Betriebe: Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher sind nicht in der Lage oder nicht willens, die politisch gewünschte Weiterentwicklung des Tierhaltungsstandorts Deutschland hin zu „mehr bio“ an der Ladenkasse zu bezahlen. Der Markt für Bio-Lebensmittel wächst zwar, allerdings nur auf einem sehr niedrigen Niveau: Im Jahr 2022 haben Bio-Produkte lediglich rund sieben Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes in Deutschland ausgemacht. Zudem sind bio-affine Verbraucherinnen und Verbraucher infolge der hohen Inflation zuletzt von Naturkost- und Bioläden auf den Einkauf im günstigeren Discounter ausgewichen.

 

„Die Bundesregierung sollte endlich der Tatsache ins Auge blicken: Das Öko-Ausbauziel war nie realistisch, ist nicht mehr zu erreichen und außerdem von vielen Verbrauchern gar nicht gewünscht“, sagt ZDG-Geschäftsführer Wolfgang Schleicher. Auch Veggie-Initiativen in Kantinen von Bundesministerien oder zusätzliche Öko-Siegel in der Gastronomie würden hieran nichts ändern. Schleicher rät den Koalitionsparteien dringend, sich stattdessen um die notwendigen  Rahmenbedingungen dafür zu kümmern, dass die Tierhaltung am Standort Deutschland eine Zukunft hat. „Eine moderne und effiziente konventionelle Produktion ist die Einzige, die die Versorgung der Bevölkerung mit verantwortungsvoll produziertem Fleisch sicherstellen kann.“

Datenschutzeinstellungen Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Datenschutzeinstellungen