In der folgenden Rubrik haben wir die wichtigsten Fragen Rund um Geflügelfleisch für Sie zusammengestellt. Entdecken Sie Antworten zu wichtigen Fragen wie beispielsweise „Warum werden Hähnchen und Puten mit Antibiotika behandelt?“.
Für einen besseren Überblick sind die Fragen in fünf Kategorien sortiert: Qualität & Standards, Tierwohl, Gesundheit & Ernährung, Regionalität & Herkunft, Umwelt & Nachhaltigkeit.
Viel Spaß beim durchstöbern!
In der ökologischen Haltung ist ein Auslauf ins Freie vorgeschrieben. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen konventioneller Geflügelhaltung und ökologischer Haltung ist die Herkunft des Futters: Im Bio-Bereich darf ausschließlich Futter verwendet werden, das nach den Richtlinien der Europäischen Öko-Verordnung bzw. nach den Vorgaben der jeweiligen Anbauverbände erzeugt wurde. Und grundsätzlich müssen alle Tiere einer Bio-Haltung auch aus ökologisch wirtschaftenden Elterntierbetrieben stammen. Weitere Informationen zur Geflügelhaltung gibt es auch hier auf unserer Website.
Die Geflügelhalter in Deutschland stellen sehr hohe Ansprüche an ihre Arbeit. Das gilt für den Tierschutz ebenso wie für die ökologische Dimension. Der negativ besetzte Begriff „Massentierhaltung“ lässt grundsätzlich außer Acht, dass in der konventionellen Geflügelhaltung eine große Anzahl an Tieren auch auf einer entsprechend großen Stallfläche gehalten wird. Auch der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik hat in einem Gutachten festgestellt, dass das Tierwohl nicht primär von der Anzahl der Tiere im Stall, sondern vor allem von der Kompetenz des Halters abhängt. Für unsere Geflügelhalter steht das Wohlergehen ihrer Tiere an erster Stelle.
Aktiver Klimaschutz ist für uns unverzichtbar. Wir versuchen daher, aktiv Treibhausgase zu reduzieren, die durch unsere Wirtschaft entstehen, indem wir auf einen effizienten Futter- und Düngemitteleinsatz, einen klimafreundlichen Stallbau und modernste Klimatechnik sowie auf kurze Transportwege achten. Übrigens werden bei der Produktion von Geflügelfleisch deutlich weniger Co2-Äquivalente freigesetzt als bei anderen Fleischsorten. Der vom Bundesumweltministerium zuletzt ermittelte Wert liegt bei 3,5 emittierten Co2-Äquivalente, bei einer konventionellen Produktion je Kilogramm Fleisch (Quelle: Statista, 2020, https://de.statista.com/infografik/20578/treibhausgasemissionen-bei-der-konventionellen-fleischproduktion/).
Eine aktuelle Studie belegt zudem, dass zum Beispiel eine Umstellung auf alternative Erzeugungsverfahren weder aus wirtschaftlichen noch aus umwelttechnischen Gründen sinnvoll oder wünschenswert wäre. Denn alternative Verfahren sind weniger effizient und benötigen mehr Ressourcen, vor allem Land und Wasser. Moderne Geflügelfleischerzeugung ist also auch aktiver Klimaschutz.
Weitere Informationen zu den Haltungsstandards, zum Thema Umwelt und zu den Hintergründen der Studie haben wir nachfolgend für Sie zusammengestellt:
Weitere Informationen zu den Haltungsstandards.
Dass ein Bio-Hähnchen im Lebensmitteleinzelhandel teurer ist als ein konventionell erzeugtes Hähnchen, liegt vor allem an der längeren Aufzuchtdauer der Tiere, den dadurch höheren Kosten für die Gesamtfuttermenge und dem höheren zeitlichen Aufwand des Tierhalters während der längeren Aufzucht. Mit Geflügelfleisch aus konventioneller Haltung sowie extensiven und ökologischen Haltungsformen gibt es in Deutschland aber ein breites Angebot unterschiedlicher Geflügelfleischsorten zu jeweils unterschiedlichen Preisen. Und letztlich hat jeder Verbraucher die Wahl, welchen Preis er für welche Haltungsform zu zahlen bereit ist.
Das Futter, das die Tiere während der Aufzucht bekommen, stammt zu einem großen Teil aus heimischem Anbau. Viele Geflügelhalter betreiben neben der Tierhaltung auch Ackerbau und bauen einen Teil ihrer benötigten Futtermittel selbst an. Weizen, Mais, Gerste, Ackerbohnen, Erbsen und Raps sind Hauptbestandteile der Futtermischungen. Als weiterer Bestandteil wird Sojaschrot beigemischt, ein Nebenprodukt der Sojaölherstellung. Die Sojabohnen werden ausschließlich in ausgewiesenen Regionen Nord- und Südamerikas angebaut.
In diesem Zusammenhang ist das sogenannte Soja-Moratorium, das 2006 zum Schutz der Amazonas-Region ins Leben gerufen wurde, der deutschen Geflügelwirtschaft ein besonderes Anliegen, um den Schutz und Erhalt des Regenwaldes sicherzustellen. So füttert die deutsche Geflügelwirtschaft konsequent nur zertifiziertes Soja, das den spezifischen Anforderungen einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Erzeugung entspricht.
Der richtige Umgang mit tierischen Exkrementen und den darin enthaltenen Inhaltsstoffen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Umweltmanagements. Geflügelkot sollte zwar nicht unkontrolliert ins Erdreich gelangen, er kann jedoch bei sachgemäßer, an den Nährstoffbedarf der Pflanze angepasster Verwendung als hochwertiger Wirtschaftsdünger einen nützlichen Beitrag leisten und in weiten Teilen auch Kunstdünger ersetzen. Zu Fragen der Grundwasserqualität können Ihnen vielleicht die Informationen des Umweltbundesamts (https://www.umweltbundesamt.de/) weiterhelfen. Weitere Infos zur Ökobilanz von Geflügel finden Sie auch auf unserer Website. Und zum Thema Exporte nach Afrika: Der Export von Geflügelfleischprodukten in Drittländer spielt für die deutsche Geflügelwirtschaft aktuell eine untergeordnete Rolle. Die zentralen Absatzmärkte sind Deutschland und die Länder der Europäischen Union. Nur ein sehr geringer Teil der deutschen Erzeugung wird in Drittstaaten exportiert: 2020 waren es etwa 728.000 Tonnen Geflügelfleisch, was nur knapp 2,2 Prozent der deutschen Nettoerzeugung entspricht (Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Versorgung mit Fleisch und Geflügelfleisch, Geflügelbilanz 2020 vorläufig). Und auch der Handel mit Afrika läuft nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage – es gibt keine Exporterstattungen. Deutsche Unternehmen können den Wettbewerb also nicht über den Preis führen, sondern nur über die hohe Qualität der deutschen Erzeugung.
Ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt ist sich die deutsche Geflügelwirtschaft bewusst. Daher sind alle an der Geflügelfleischerzeugung Beteiligten stets bemüht, den Verbrauch von Wasser zu reduzieren und ressourcenschonend und effizient zu arbeiten. In der Geflügelhaltung sorgt vor allem die moderne Computersteuerung dafür, dass der Wasserverbrauch in jedem Stall genau auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist und so nicht höher ist als unbedingt notwendig.
Der Prozess der Schlachtung und Weiterverarbeitung ist hingegen ein wasserintensives Verfahren. Während des gesamten Schlachtprozesses wird die Oberfläche des Schlachtkörpers immer wieder gewaschen, um hohe Hygienestandards zu gewährleisten. Auch der Schlachthof wird täglich im Abspritzverfahren gereinigt. Da der Wasserverbrauch aus Kostenperspektive und vor dem Hintergrund eines schonenden Umgangs mit natürlichen Ressourcen ein wichtiger Faktor ist, haben sich moderne Techniken wie die Luftkühlung anstelle der Wasserbadkühlung durchgesetzt. Das vom Umweltbundesamt beauftragte Merkblatt „Abwasser aus Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetrieben“ (aktuell in Überarbeitung) hat rechnerisch einen Bedarf von 5 Litern Wasser pro Kilogramm Geflügelfleisch ermittelt.